Definition:
Gegeben sei ein
Verband
(B,Ù,Ú).
Falls außerdem folgende Regeln gelten (jeweils für alle a,b,c Î B):
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![]() Doppelte Verneinung: ØØa = a. de Morgan'sche Regeln: Ø(a Ù b) = Ø a Ú Ø b, sowie Ø (a Ú b) = Ø a Ù Ø b. |
Wie sehen Boolesche Algebren aus und "wie viele" gibt es?
Typische Beispiele sind Potenzmengenverbände
(P(M),Ù,
Ú), oder als verbandsgeordnete Mengen
ausgedrückt:
(P(M),Í).
Für endliches M haben diese Algebren 2n Elemente.
Rechts ist das Hasse-Diagramm des entstehenden Potenzmengenverbands
für ein 4-elementiges M abgebildet.
Interessanterweise is jede endliche Boolesche
Algebra zu einem Potenzmengenverband isomorph.
Boolesche Algebren sind also selten und sehr konkret.
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Beweis: |
Allerdings gibt es unendliche Boolesche Algebren, die nicht zu einem Potenzmengenverband isomorph sind.
Übungsaufgabe: Betrachten Sie die Menge CF(N) aller Teilmengen S der Menge N der natürlichen Zahlen, die endlich sind oder für die das Komplement N\S endlich ist. Zeigen Sie, daß (CF(N),Ç,È) zwar eine Boolesche Algebra ist, aber zu keinem Potenzmengenverband isomorph ist.
Genauso wie kartesische Produkte von Verbänden wieder Verbände sind, sind auch kartesische Produkte von Booleschen Algebren wieder Boolesche Algebren.
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A, B, C seien beliebige Teilmengen einer Menge M.
Die rechts skizzierte Menge
(((A È (M\B))
Ç
(M \ (C Ç (M\A)))
È A ) )
Ç (B È (M\C))
läßt sich auch in der
kanonischen disjunktiven Normalform
((M\A) Ç (M\B) Ç
(M\C))
È
(A Ç (M\B) Ç (M\C))
È
(A Ç B Ç (M\C))
È
(A Ç B Ç C)
ausdrücken (Vereinigung von vier der acht
möglichen entstehenden Teilmengen von M).
Das läßt sich verallgemeinern:
Beweis für endliches B:
Nach
obigem Satz
können wir uns auf Boolesche
Algebren der Form
![]() Beweis für beliebiges B. |
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Ist ({1,2,3,4,6,12},kgV,ggT) eine Boolesche Algebra? Ist ({1,2,3,5,6,10,15,30},kgV,ggT) eine Boolesche Algebra? |
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